KOLLABORATIVE, KOLLEKTIVE, AKTIVISTISCHE ANSÄTZE IN KÜNSTLERISCH-ÄSTHETISCHEN PRAKTIKEN DER COMMUNITY ARTS. ENTWICKLUNG UND UMSETZUNG EINES FORSCHUNGSPROJEKTS

Urban Gardening Hochschule Düsseldorf

studentisches Projekt Bachelorstudium Nachhaltigkeit Ökologie guerrilla gardening

Durch die zunehmenden sozialen und ökologischen Folgen der Modernisierungs- und Industralisierungsprozesse steigt das Interesse nach einem anderen Miteinander in der Gesellschaft und mit der natürlichen Umwelt. Urbane Gemeinschaftsgärten bieten Raum, Ideen und Handlungsalternativen für eine nachhaltigere und gerechtere Gesellschaft zu erproben und Individualität und Gemeinschaft zu verbinden. Der Garten wird zum Erprobungsraum – zum Labor für Veränderungsprozesse.

Mit diesen Gedanken beschäftigen sich auch die Studierenden des Bachelorseminars „Wurzelwerk und Blütenlese“ von Dr.*in Prof.*in Swantje Lichtenstein und Prof.*in Maria Schleiner des Fachbereichs Sozial- und Kulturwissenschaften der Hochschule Düsseldorf im Sommersemester 2019. Individuell und in Gruppen setzten sich die Teilnehmenden mit ästhetischen, sozialen und politischen Fragen der Urban Gardening Bewegung auseinander. Der Kern des Seminars bildete das gemeinsame Bauen und Bepflanzen von 8 Hochbeeten im Innenhof von Gebäude 3 und die Organisation des Open Gardens zum Abschluss des Semesters.

Inzwischen hat sich das Projekt auf die verschiedenen Fachbereiche der Hochschule ausgeweitet. Gemeinsam wird gesät, geerntet, gegessen und sich über Tipps und Tricks bei der Pflanzenpflege ausgetauscht. Durch die Arbeit mit den Pflanzen (größtenteils saisonales und regionales Gemüse) wird der Dialog zu Fragen der Nachhaltigkeit und Ökologie angeregt. Pläne werden erstellt, Lösungen gefunden und die Gruppe strukturiert. Bei der Gestaltung des Gartens bringt jede Person ihre individuellen Fähigkeiten, Interessen und Erfahrungsschätze mit. Es gilt voneinander und miteinander zu lernen. Neben Gemeinschaft und einer Gemeingüterökonomie, ist „Lernen“ die dritte Leitidee des Gemeinschaftsgarten. Mittels kreativer Prozesse entstehen neue Ideen und Möglichkeiten der Gestaltung, dabei werden auch vorgefertigte Ideen erprobt und modifiziert. Der Garten wird somit zum Freiraum für individuelle und kollektive Lernprozesse und Gedankenexperimente.

Neben der ästhetischen und ökologischen Wirkung der Pflanzen im Innenhof, geht es in dem Projekt insbesondere darum mit der natürlichen Umwelt in Beziehung zu treten und einen Ort des Austausches, gemeinsamen Lernens, Verweilens und Handelns zu schaffen – einen Ort für die Entwicklung eines kollektiven Bewusstseins für nachhaltige Veränderungsprozesse und ein anderes Miteinander.

Instagram


Fotos: Laura Oldörp

KOLLABORATIVE, KOLLEKTIVE, AKTIVISTISCHE ANSÄTZE IN KÜNSTLERISCH-ÄSTHETISCHEN PRAKTIKEN DER COMMUNITY ARTS. ENTWICKLUNG UND UMSETZUNG EINES FORSCHUNGSPROJEKTS